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  Autor: Beitrag:
  Ralf
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Objektive
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Allgemein:
Objektive dienen in der Fotografie dazu, das Licht auf einen bestimmten Punkt zu bündeln und so eine scharfe und realistische Wiedergabe des Motivs zu ermöglichen.
Anfänglich nur aus einer einzigen Linse bestehend, haben sie sich heute zu Linsensyste­men entwickelt, die kaum noch Abbildungsfehler zulassen, wie sie in den Anfängen durch­aus üblich waren.
Sie bestehen üblicherweise aus dem Linsensyste­m und der Fassung, grob gesagt, dem Rohr, das die Linsen an ihren Positionen hält.

Unterscheidung:
Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Bauformen:
Den Festbrennweiten
Den Zoomobjektiven mit variablen Brennweiten (Abb. 4).

Bei den Festbrennweiten gibt es folgende Bereiche, die nach den Brennweiten festgelegt wurden:
Weitwinkel- und Fischaugenobjektive
Normalobjektive(Abb. 3)
Tele- und Fernobjektive(Abb. 2).
Die Zoomobjektive vereinigen aufgrund ihrer Bauart immer mehrere dieser Bereiche in sich, meist reichen sie vom Weitwinkel- bis in den leichten Telebereich. Sie haben aller­dings auch den Nachteil einer geringeren Lichtstärke, der aber durch ihre Variabilität durchaus ausgeglichen wird. Man muss eben nicht mehr viele Objektive mit Festbrennwei­ten mitschleppen, 2-3 aufeinander abgestimmte Zoomobjektive reichen vollkommen aus.

Brennweite und Bildwinkel
Wir alle haben als Kinder schon mal mit einer Lupe ein Feuerchen angezündet. Die Entfer­nung zwischen der Lupe und dem Material, das wir anzünden wollten ist, grob gesagt, die Brennweite. Nun wollen wir ja nichts anzünden, wir wollen Bilder machen.
Fotografisch braucht man die Brennweite, um den Bildwinkel zu bestimmen. Gemessen wird sie von der Frontlinse zur Filmebene der Kamera. Es gilt:

Je größer die Brennweite, desto geringer der Bildwinkel
Je kleiner die Brennweite, desto größer der Bildwinkel.

Das bedeutet, ein Objektiv mit langer Brennweite (Teleobjektiv) wird benutzt, um Details eines entfernten Motivs abzubilden, da es durch seinen geringen Bildwinkel diese Details am besten erfasst . Das Objektiv wirkt also, wie ein Fernglas, vergrößernd.
Bei Objektiven mit kurzer Brennweite (Weitwinkelobjektiven) ist genau der gegenteilige Ef­fekt gewollt, es wird möglichst viel an Information auf das Bild gebracht. Bei extrem kurzen Brennweiten kann der Bildwinkel bis zu 220° betragen, das Objektiv guckt also sozusagen nach hinten. Solche Objektive verkleinern das Motiv sehr stark(Abbildung 1 zur Erklärung der verschiedenen Bildwinkel bei den Objektiven mit Festbrennweiten).
Zu den sogenannten Normalobjektiven ist zu sagen, dass sie, im Kleinbildformat, eine Brennweite von 50mm haben, die in ihrem Bildwinkel ziemlich genau dem entspricht, was unser Auge erfassen kann.
Ein Objektiv mit der Brennweite 65mm kann im Kleinbildformat als leichtes Tele gelten, im Großformat allerdings als extremes Weitwinkel, da der Bildwinkel auch vom Aufnahmefor­mat abhängig ist.

Lichtstärke:
Sie bezeichnet die Lichtmenge, die ein Objektiv bei voll geöffneter Blende auf den Film durchlässt.
Berechnet wird sie aus dem Verhältnis zwischen Brennweite und dem Durchmesser der Frontlinse eines Objektivs. Ein Objektiv mit der Brennweite 50mm und einem Durchmes­ser der Frontlinse von 25mm hat also eine Lichtstärke von 1:2.
Der Wert hinter dem Doppelpunkt gibt die größtmögliche Blendenöffnung des Objektivs an. Jede Veränderung der Blendenstufe zu einem größeren Wert bedeutet ein Halbierung der Lichtmenge, d. h. ein verringern der Lichtmenge um einen Blendenwert oder eine Blendeneinheit.
Die Blendenreihe für unser Beispielobjektiv lautet also:
1,0 - 1,4 - 2,0 - 2,8 - 4,0 - 5,6 - 8,0 - 11,0 - 16,0 - 22,0 – 32,0,
da der Blendenwert nicht linear, sondern quadratisch mit dem Durchmesser der Frontlinse abnimmt.

Zum Schluss noch ein paar Tipps:
Zum Abschluss noch einige Tipps an die Einsteiger unter Euch!
Wenn Ihr Euch für ein Zoomobjektiv entscheidet, achtet darauf, dass die Varianz der Brennweiten nicht zu groß ist. Für den Anfang reicht ein 28-80er vollkommen aus. Lieber ein zweites, vielleicht ein 80-300er dazukaufen, dass den weiteren Bereich abdeckt. Von Zoomobjektiven mit den gewaltigen Werten 28-300 ist abzuraten, da diese Objektive zu viele Abbildungsfehler haben.
Am Besten nehmt ihr für jede Kamera Originalobjektive, da diese für die Kameras des glei­chen Herstellers optimal gerechnet sind. Sollte Euch hierfür das Geld fehlen (leider sind Originalobjektive eben auch ziemlich teuer), gibt es Hersteller, die gute, kompatible Objek­tive günstiger anbieten (Tipps gebe ich gerne auf Anfrage).
Pflegt Eure Objektive und Eure Kameras, sie waren schließlich teuer und sind optische Präzisionsinstrumente! Ich hab noch gelernt, dass man ein Objektiv am besten mit norma­lem Zigarettenpapier putzt; diesen Blödsinn vergesst mal ganz schnell!! Ein geeigneter Objektivpinsel mit Blasvorrichtung und ein Microfasertuch sind eindeutig die bessere Alter­native! Anwenden solltet Ihr beides ruhig einmal pro Woche, Ihr glaubt gar nicht, wo Staub überall hin kriecht!


Beitrag vom:  08.01.2017-14:17  
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