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  Ralf
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Geschichte der Fotografie
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Als erster Vorläufer der heutigen Fotografie (griech.: photos=Licht und graphein=schreiben) kann die Camera obscura (Dunkle Kammer) bezeichnet wer­den, deren Prinzip bereits Aristoteles im 4. Jhdt. Vor Chris­tus bekannt war, das al­lerdings erst von Leonardo da Vinci im 15. Jhdt. wirklich er­kannt wurde. Erst im 17. Jhdt. wurde die Camera obscura allerdings transportabel.

Ungefähr im Jahre 1826 gelang dem französischen Anwalt Joseph Niécephore Niépce die bis heute erste bekannte Fotografie auf einer asphaltbeschichteten Zinnplatte. 1929 tat er sich mit Louis Daguerre zusammen. Die beiden benutzten eine Kupferplatte, die mit Asphalt, Jod und Silber beschichtet war, benötigten aber für ihre Aufnahmen unbewegter Gegenstände noch mehrere Stunden Belichtungs­zeit. Das Verfahren der Daguerreotypie wurde, nach ständigen Weiterentwicklun­gen und Verbesserungen im Jahre 1839 der französischen Akademie der Wissen­schaften und damit der Öffentlichkeit vorgestellt und benötigte nunmehr nur noch eine Belichtungszeit von einigen Minuten. Im selben Jahr stellte der Wiener Her­steller von Operngläsern das erste, analytisch berechnete, Objektiv vor, mit dem die Belichtungszeiten nochmals dramatisch gesenkt werden konnten.

Nach 1839 wurden immer weitere Verbesserungen des Verfahrens vorgenommen, wie zum Beispiel an den Trägermaterialien. Anstelle der starren Metallplatten pro­bierte man Papier als Trägermaterial aus, aber hauptsächlich kamen die Glasplat­ten im Nassverfahren auf. Die Platten hatten allerdings den großen Nachteil, dass sie nur vor Ort vorbereitet werden konnten und auch vor Ort direkt entwickelt wer­den mussten. Ab 1856 kamen die ersten Trockenplatten auf, die das Fotografieren weniger umständlich machten. Allerdings konnten noch keine Reihenaufnahmen bewegter Objekte gemacht werden, da es noch keine Verschlüsse für die Objektive gab. Diese Entwicklung setzte ca. 1869 ein. Bereits 1888 erfand Ottomar Anschütz eine Kamera mit Schlitzverschluss, der extrem kurze Belichtungszeiten erlaubte.

Ebenfalls im Jahre 1888 begann die Industrialisierung der Fotografie mit der Markteinführung der ersten in größerem Maßstab hergestellten Kamera, des Ko­dak Nr. 1. Für diese Kamera wurde zunächst zunächst ein papierbasierter Film ein­gesetzt, später dann wurde auf Zelluloidbasis umgestellt. Gleichzeitig führte Ko­dak einen Entwicklungsservice ein, der folgendermaßen funktionierte: Nach dem Be­lichten des Films, sandte man die komplette Kamera an Kodak ein und bekam sie nach der Bearbeitung im Labor mit den fertigen Bildern und frisch eingelegtem neu­en Film zurück. Allerdings konnte man in Deutschland schon einige Jahre vorher ebenso handliche und einfache Kameras zu ähnlichen Preisen erwerben.

Mit der Entwicklung dieser Filme ging auch die Entwicklung einfacher Kameras ein­her, der sogenannten Boxkameras im Mittelformat, die von vielen namhaften Her­stellern, wie z.B. Agfa mit der Agfa Synchro-Box und Zeiss-Ikon mit der legendären Box Tengor hergestellt wurden.

Auf den gleichen Filmen, wie sie für die Boxkameras verwendet wurden, basiert bis heute die Mittelformatfotografie. Bekannte Hersteller in diesem Bereich sind u.a. Hasselblad, Rollei und viele andere. In diesem Format haben sich zwei Kamera­bauarten durchgesetzt, nämlich die zweiäugige Rollei und die einäugige Has­selblad, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Die erste Kleinbildkamera entwickelte Oskar Barnack, ein Mitarbeiter der Optischen Werke Leitz in Wetzlar. Sie wurde Leica genannt, nach den jeweils ersten beiden Buchstaben der Worte Leitz und Camera Und wurde 1925 der Öffentlichkeit vorge­stellt.

Ab 1933 begann man mit der Konstruktion der ersten Spiegelreflexkameras (SLR), die erste SLR war die Kine-Exakta von Ihagee aus Dresden, die 1936 auf den Markt kam.

Seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts nahm auch die Automatisierung im Kamerabau immer mehr zu, angefangen mit eingebauten Belichtungsmessern, bis hin zu Belichtungs- und Programmautomatiken und dem heute unverzichtbaren Autofokus.

In den 60er Jahren wurde das Kodak Instamatik System eingeführt, bei dem die, meist sehr einfach konstruierte, Kamera mit einem Kassettenfilm des Formats 126 geladen wurde. Agfa führte schon in den 30er Jahren das Karatsystem ein, das nach dem Krieg als Rapidsystem wieder neu vermarktet wurde.

Spätere Bestrebungen, immer leichtere und kleinere Kameras zu bauen, waren die Pocket-Kameras mit ihren Kassetten im Format 110 oder die Disc-Kameras, bei denen kein normaler Filmstreifen mehr verwendet wurde, sondern eine Filmscheibe. Der Vorteil dieser Kameras war ihre extrem flache Bauform.

Der wohl letzte Versuch, ein Kassettensystem auf dem Markt zu etablieren, wurde Mitte der 90er Jahre mit dem APS-System gestartet. Allerdings konnte sich dieses System nicht auf dem Markt durchsetzen, wohl auch, weil zum gleichen Zeitpunkt die digitale Fotografie die analoge Fotografie fast vollständig ablöste.


Beitrag vom:  08.01.2017-13:35  
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